Ist der Montag für Euch der schlimmste Tag der Woche oder startet Ihr zum Wochenstart besonders gestärkt und mit vollem Elan in den Tag? Egal zu welchen Team ihr gehört versüße ich Euch heute den Tag mit einem Rezept eines absoluten Klassikers, wenn es ums Backen geht. Aber es wäre ja keine Überraschung, wenn ich das Ganze nicht ein bisschen abgewandelt hätte. Aus einer klassischen Schwarzwälderkirschtorte wird eine super leckere Weißwälder-Kirschtorte.
Da fällt mir ein zum Thema Schwarzwälderkirschtorte kann ich Euch noch eine kleine Anekdote erzählen. Ich weiß gar nicht, ob ich schon mal erwähnt habe, dass ich schon seit sehr vielen Jahren keinen Alkohol mehr trinke. Das war aber nicht immer so!
Als ich etwa 5 Jahre alt war, saß ich zusammen mit meinen Eltern in einem süßen, kleinen Café. An der Kuchentheke wurden gerade die schönsten und leckersten Torten ausgestellt und ich kleiner Fratz durfte mir natürlich ein Tortenstück aussuchen. Ich marschierte also zu unserer Bedienung, zeigte auf eine Torte und nach ein paar Minuten wurde mir ein riesen Stück davon serviert. Ich fing auf der Stelle an zu mümmeln und keine 5 Minuten später war der halbe Teller leer gegessen. Das Stück mit meiner Mama teilen? Keine Chance. Irgendwann ergatterte sie aber doch einen Happen und staunte nicht schlecht. Ratet mal welchen Kuchen ich mir ausgesucht habe?! Richtig, eine Schwarzwälderkirschtorte, bei der es der Bäcker besonders gut meinte, denn die Tortenböden waren mehr als ausreichend in Kirschwasser getränkt. Meine Mama wollte mir das Tortenstück (oder zumindest das, was davon noch übrig war) dann natürlich sofort wegnehmen und versuchte mir deswegen zu erklären, dass Alkohol nichts für Kinder ist und ich diese Torte eigentlich gar nicht hätte essen dürfen. Naa, was glaubt Ihr wie ich reagiert habe? Ich schaute auf die Torte, zurück zu meiner Mama und schrie aus tiefster Kehle:
„Das ist meine Torte und ICH MAG ALKOHOL!“
Und das in einer Lautstärke, sodass selbst die gehörlosesten Senioren, die um uns herum saßen, es noch hören konnten.
Jaja, ich sags Euch, wenn man nicht richtig aufpasst geht das schon früh los mit dem Alkohol. 😉
Jetzt aber genug geredet und ran an das Rezept
Weißwälder-Kirschtorte
Für eine Weißwälder-Kirschtorte (20 ∅ Form) braucht Ihr:
Boden:
- 3 Eier
- 140 g Mehl
- 1 TL Backpulver
- 110 g Zucker
- 1 Pck. Vanillezucker
Creme:
- 2 cl Kirschwasser
- 30 g weiße Kuvertüre
- 1 Glas Sauerkirschen
- 1 Pk Vanillezucker
- 2 cl Amaretto
- 1 EL Speisestärke
- 125 ml Sahne
- 1 Eigelb
- 1 Eiweiß
- 2 Blatt Gelatine
- 60 ml Kirschlikör
- 60 ml Kirschsaft
- 30 g Zucker
Deko:
- 300 ml Sahne
- 2 Beutel Sahnesteif
So geht´s:
Den Ofen auf 180° vorheizen und den Boden einer Backform mit Backpapier auslegen.
Für den Biskuit die Eier mit dem Zucker und dem Vanillezucker so lange schlagen, bis eine sehr cremiger Masse entsteht. Je länger Ihr schlagt, umso luftiger wird hinterher der Boden. Das Mehl und das Backpulver über die Eimasse sieben und vorsichtig und gründlich unterheben. In die Form geben und ab damit in den Ofen. Nach etwa 40 Minuten ist der Biskuit perfekt und kann zum Auskühlen beiseite gestellt werden.
Wenn Euer Biskuit ausgekühlt ist halbiert ihr ihn waagerecht, umgebt den ersten Boden mit einem Tortenring und streicht eine dünne Schicht Kuvertüre darauf. Kalt stellen.
Kirschen in einem Sieb gut abtropfen lassen und den Kirschsaft in einer Schüssel auffangen. Verrührt 4 EL dieses Saftes mit der Speisestärke und erhitzt weitere 125 ml zusammen mit dem Vanillezucker. Gebt den Amaretto dazu und dickt den Saft mit der Stärkemischung an. Kirschen unterrühren und abkühlen lassen.
Gebt die abgekühlten Kirschen auf den unteren Tortenboden und legt den zweiten Biskuit darauf, den ihr dann mit Kirschwasser tränkt.
Für die Creme rührt ihr das Eigelb mit de Zucker schaumig, und gebt je 60 ml Kirschsaft und -likör hinzu. Weicht die Gelatine nach Anleitung ein und löst sie über einem heißen Wasserbad auf. Verrührt zuerst 2 EL der Kirsch-Ei-Flüssigkeit mit der gelöste Gelatine und verrührt sie dann mit der restlichen Flüssigkeit (In diesem Rezept habe ich Euch den Wärmeausgleich schon mal etwas genauer erklärt). Kalt stellen.
In der Zwischenzeit sowohl das Eiweiß als auch die Sahne steif schlagen. Sobald die Kirsch-Ei-Flüssigkeit zu gelieren beginnt den Eischnee und die Sahne unterheben. Auf den zweiten Biskuitboden füllen und mindestens 3 Stunden im Kühlschrank fest werden lassen.
Wenn die Torte fest geworden ist, geht es ans Dekorieren. Eine klassische Schwarzwälderkirschtorte wird dazu mit Sahne umhüllt und die Seiten mit dunklen Schokoladenraspeln bedeckt. Auf Sahnetupfer werden zudem noch frische Kirschen gesetzt. Das gleiche könnt Ihr jetzt natürlich auch mit der „Weißwälder“-Kirschtorte machen. Nehmt dazu jedoch anstelle von dunkler weiße Schokolade. Ihr könnt die Sahne auch noch zusätzlich mit einem Sirup aus weißer Schokolade aromatisieren.
Tipp: Da ich aus Erfahrung spreche 😀 Sollten Kinder mitessen oder wenn Ihr selbst keine Lust auf Alkohol haben dann ersetzt den Likör im Boden und in der Creme einfach gegen Kirschsaft. Schmeckt genau so gut und Ihr könnt hinterher noch Auto fahren.

Kleine Veränderung, große Wirkung
Schon ist unsere Weißwälder-Kirschtorte fertig. Ihr seht mit kleinen Veränderungen im Rezept kann man aus einem (langweiligen) Klassiker eine richtig moderne und super leckere Torte machen
Viel Spaß beim Nachbacken