Es ist Freitag, die Sonne scheint (naja, zumindest in unseren Herzen) und ein neues und leckeres Rezept für ein Praliné-Kirsch-Törtchen steht für Euch in den Startlöchern. Was will man mehr?! 😉
Das schlimme an Feiertagen ist für mich, dass ich spätestens ab dem Mittag Langeweile habe. Meine To-Dos für den Tag sind abgearbeitet, Sport habe ich schon in den frühen Morgenstunden gemacht und bei dem Gedanken an Netflix meldet sich das schlechte Gewissen. Was mache ich also?! Ich gehe in die Küche, suche ein paar leckere und mehr oder weniger zusammenpassende Zutaten zusammen und fange an zu backen. Wer die neu entstanden Kreationen hinterher essen „muss“ wird erst im Nachhinein entschieden, aber sagen wir mal so, es hat sich noch keiner wirklich beschwert. Bei zwei Feiertagen hintereinander wird es jedoch schnell voll im Kühlschrank. Wenn sich jemand also demnächst freiwillig als Tester zur Verfügung stellen möchte, ist herzlich eingeladen.
Letzten Montag war es also mal wieder so weit. Ich stand in der Küche, schnappte mir blind ein Backbuch und suchte nach einem Rezept, das ich mit den vorhandenen Zutaten nachbacken konnte. Worauf die Wahl fiel? Ich „einfaches“ Pralinentörtchen mit selbstgemachten Mandelkrokant, Sauerkirschkern und Knuspereinlage. Ja ich weiß, ein einfacher Marmorkuchen hätte es auch getan, aber warum einfach wenn es auch schwierig geht?! 😉
So ganz anders als auf der Vorlage
Kennt Ihr das, wenn Euch die Bilder eines Rezeptes so richtig umhauen und Ihr genau das gleiche zaubern wollt? Die Hoffnung hatte ich auch! Kann ja wohl nicht so schwer sein ein Praliné-Kirsch-Törtchen eines Meisterbäckers nachzubacken? Drei Stunden später, nach ein paar schlimmen Schimpfworten und in einer verwüsteten Küche zeigte sich mir ein Törtchen, das rein optisch rein gar nichts mit der Vorlage zu tun hatte. Eben ein echtes Unikat und im richtigen Licht auch viel schöner als das Original 😉
Was ich eigentlich damit sagen will ist, dass es beim Backen nicht darum geht eine 1:1 Kopie des Originalrezepts zu machen (wobei Ihr Euch natürlich trotzdem an die genauen Mengenabgaben halten solltet). Ihr könnt gerade wenn es um die Deko geht Eurer Kreativität freien Lauf lassen. Also wollt Ihr sehen, nach welcher Vorlage ich mein Praliné-Kirsch-Törtchen gebacken habe?
Naa, läuft Euch da auch das Wasser im Mund zusammen. Ich sag es, es gibt Bilder, die machen alleine beim Betrachten Lust auf mehr! Na mal schauen, was letzten Endes bei mir draus geworden ist!
Also genug geredet. Natürlich gibt es für Euch noch das Rezept mit kleinen Änderungen meinerseits. Das Backbuch heißt übrigens Törtchen & Tartelettes vom Meisterbäcker Matthias Ludwigs, der unteranderem in Köln die zuckersüße Konditorei „TörtchenTörtchen“ betreibt. Matthias, solltest du das hier sehen, schwöre ich, dass ich mir sehr viel Mühe gegeben habe und weiterübe! 😉
Was Ihr für 5 Praliné-Kirsch-Törtchen braucht:
Für den Boden:
- 70 Gramm Butter
- 125 Gramm Mehl
- 1/2 TL Backpulver
- 1/2 Ei
- 40 Gramm Zucker
Für die Pralinémasse
- 100 Gramm Mandeln
- 100 Gramm Zucker
Für die Kirschfüllung:
- 150 Gramm Kirschen
- 30 Gramm Zucker
- 20 ml Cassislikör
- 150 ml Kirschsaft (aus dem Kirschglas)
- 20 g Gelierzucker (1:1)
- 1/2 Blatt Gelatine
Für das Mousse
- 40 ml Milch
- 15 ml Sahne
- 1 Eigelb
- 2 Blatt Gelatine
- 125 ml geschlagene Sahne
Für die Deko
- Schokolade
Was Ihr sonst noch braucht
- Mixer
- 5 Edelstahlringe (6 cm ø)
- 5 Silikonförmchen 4 cm ø)
Und so wird´s gemacht:
Für den Boden habe ich mich für einen einfachen Mürbteig entschieden. Ihr könnt aber auch einen Biskuit machen. Auch geschmacklich könnt Ihr frei entscheiden. Schokolade-, Nuss-, Vanille- oder wie ich ein klassischer Mürbteiggeschmack, zu den Praliné-Kirsch-Törtchen passt eigentlich alles. Für meine Variante knetet Ihr aus Butter, Mehl, Ei, Backpulver und Zucker einen geschmeidigen Teig. Meine kleinen Törtchen haben einen Durchmesser von 6 cm. Also rollt den Teig aus und stecht in dieser Größe Kreise aus. Auf ein Backblech damit, in den Ofen und bei 180° circa 15 min backen.
Für die Pralinenmasse röstet die Mandeln in einer Pfanne ohne Öl. Karamellisiert gleichzeitig 100 Gramm Zucker in einer weiteren Pfanne und unter die noch warmen Nüsse heben. Schwupps, habt Ihr gebrannte Mandeln, die sich auch ganz hervorragend zum Naschen eignen. Macht am besten direkt ein bisschen mehr 😉 Verteilt alles auf einem Backblech und lasst die Masse gut auskühlen. Anschließend püriert Ihr alles in einem Mixer zu einer möglichst feinen Masse.
Weiter geht es mit den Kirschen
Für den fruchtigen Kirschkern karamellisiert 30 Gramm Zucker und löscht ihn mit Likör und Saft ab (wie immer, wenn Ihr keinen Alkohol wollt, einfach durch die gleiche Menge Saft ersetzen. Rührt den Gelierzucker ein und lasst die Masse ein paar Minuten köcheln. ACHTUNG: Der Gelierzucker macht die Masse sehr sauer. Schmeckt also vorsichtshalber nochmal ab und gebt je nach Geschmack ein bisschen hinzu. Denkt aber daran, dass die Pralinenmasse im Gegenzug ziemlich süß ist. Weicht die Gelatine auf und löst sie in dem noch warmen Sud auf. Zum Schluss kommen die Kirschen in den Topf dazu. Füllt die Masse in kleine Förmchen (am besten sind Silikonförmchen) und friert sie ein.
Jetzt wird es süß
Es geht an das Pralinémousse. Kocht dazu Milch, Sahne und 50 Gramm der gebrannten und gemixten Mandeln in einem Topf auf. Nehmt diesen vom Herd und rührt das Eigelb gründlich unter. Zurück damit auf den Herd und unter ständigem Rühren etwas andicken lassen. Weicht die Gelatine auf und löst sie in der Ei-Mandel auf. Das ganze etwas abkühlen lassen und anschließend die geschlagene Sahne unterheben.
Gleich habt Ihr es geschafft
Jetzt geht es ans Stapeln. Legt Eure Böden in kleine Edelstahlringe, bröselt eine kleine Menge der gemahlenen Mandeln auf den Boden und füllt 2/3 der Pralinémasse in die Ringe. Löst die gefrorene Kirschmasse aus den Förmchen und drückt sie mittig in das Mousse. Bedeckt die Kirschen mit der restlichen Mousse. Ab damit in den Kühlschrank und für mindestens 4 Stunden fest werden lassen. Anschließend die Törtchen aus den Formen lösen und mit einer Schokoglasur überziehen.
Soo, und das war es auch „schon“! Okay, ich gebe zu es ist dieses Mal ein bisschen mehr Aufwand als bei den bisherigen Rezepten. Die Arbeit lohnt sich jedoch definitiv und für einen besonderen Anlass ist dieses Törtchen definitiv die richtige Wahl!
Also probiert es doch auch mal aus. Vielleicht sieht Euer Praliné-Kirsch-Törtchen ja mehr nach der Vorlage aus. Und selbst wenn nicht, schmecken tut es trotzdem. Ich kann es schließlich beweisen.