Heute dreht sich auf dem Blog alles um eine super leckere Rhabarbertarte. Ich habe für Euch ein super leckeres Rezept gebacken, das nicht nur unglaublich schmeckt sondern auch noch etwas fürs Auge ist.
Französische Tarte: Kuchen oder doch eher Torte?
Kennt Ihr eigentlich den Unterschied zwischen Torten und Kuchen? Nein?! Ich erklär´s Euch! Achtung, es gibt eigentlich keine einheitliche Regelung für die Unterscheidung von Kuchen und Torten. Meiner Meinung nach gibt es aber ein paar sehr zentrale und eindeutige Unterschiede.
Beim Begriff Kuchen denke ich an einfache Feingebäcke aus Rühr-, Hefe- oder Mürbteig. Zutaten vermischen, in den Ofen und fertig. Okay, ganz so einfach ist es natürlich auch wieder nicht, aber normalerweise bestehen Kuchen aus nur einem Teig und somit ist der Aufwand für die Kuchenherstellung relativ gering (wie bei allem gibt es natürlich auch hier Ausnahmen).
Klassische Kuchen sind für mich Blech-, Streusel- und Napfkuchen. Den allbekannten Gugelhupf hat mit Sicherheit jeder schon einmal gegessen und ein einfacher Obstkuchen mit den leckersten Früchten der Saison ist meist auf jedem Buffet zu finden. Der Klecks Sahne neben dem Kuchenstück macht für mich das Bild perfekt.
Kuchen sind also Feingebäckstücke ohne viel Schnickschnack. Umso wichtiger ist es demnach, das sie einfach nur Bombe schmecken. Ach und auch wenn man einen „trockenen“ Kuchen einfach mit dem Fingern essen kann, sollte diese Bezeichnung bitte nicht ernst genommen werden. Es gibt doch nichts schlimmeres als ein trockenes Stück Kuchen, das im Mund zu Sand wird und nur mit sehr viel Milch, Kaffee oder Kakao gegessen werden kann.
Meisterwerke der Konditoren = Die Torten
Torten hingegen sind eindrucksvollere Backwerke. Sie bestehen mindestens aus einem Tortenboden (meist Biskuit) und einer Creme. Während die Böden wie gewohnt im Ofen gebacken werden, müssen die Cremes meist erst im Kühlschrank gekühlt werden, bis die Gelatine (oder andere Geliermittel) gelieren und die Torte dadurch schnittfest wird und gegessen werden kann. Oh glaubt mir, ich spreche da aus Erfahrung. Gelatine und ich waren nicht immer gute Freunde. Zu viel, zu wenig oder klumpig. Alles war schon dabei! Mittlerweile akzeptieren wir uns aber. 😉
So, und um seine Tortengäste ganz besonders zu beeindrucken gibt es dann noch die zwei- und dreistöckigen Torten. Angeber 😉
Anders als bei einem Kuchen müssen Torten übrigens mit einer Gabel gegessen werden. Naja, es sei denn, Ihr wollt besonders auffallen 😛
Und zu was zählt unsere Rhabarbertarte jetzt genau?
Eigentlich ganz einfach eine Torte von einem Kuchen zu unterscheiden, oder? Naja Moment, wozu zählt denn dann die Tarte? Oder ist eine Tarte einfach eine Tarte? Ich hab mal Google gefragt und der hat mir dazu folgendes gesagt:
„Wenn ein Kuchen besonders saftig und cremig ist, dann sprechen die Konditoren ebenfalls von einer Torte. Gemeint sind damit häufig die Kuchen nach französischer Art, die in Frankreich Tarte genannt werden. Original handelt es sich bei einer Tarte aber um einen Mürbeteig, der ohne Salz und Zucker gebacken wird, und nur mit einer Obst- oder Cremefüllung angeboten wird.“
Okay, also ein Kuchen im Körper einer Torte? Oder doch eine Torte, die lieber ein Kuchen sein möchte? So oder so, Tartes schmecken super lecker und genau deswegen gibt es jetzt auch ein Rezept für Euch. Genauer gesagt ein Rezept für eine Rhabarbertarte
Was Ihr für die Rhabarbertarte (20Ø) braucht
Mürbteig
- 40 Gramm Butter
- 100 Gramm Mehl
- 40 Gramm Zucker
- 1 Ei
- 1 TL Backpulver
Füllung
- 60 Gramm Zucker
- 125 Gramm Quark
- 1 Eigelb
- 80 Gramm Sahne
- 10 Gramm Speisestärke
- 3 Stangen Rhabarber
Außerdem
- Tarteform (am besten mit herausnehmbarem Boden)
- Sparschäler
- Backlinsen, Trockenfrüchte oder Backlinsen aus Keramik
Und so einfach geht´s
- Heizt den Ofen auf 180° Ober- Unterhitze vor und fettet eine Tarteform mit Butter ein. Ich empfehle Euch eine Form, bei der Ihr den Boden nach oben rausnehmen könnt. Dadurch könnt Ihr den fertigen Kuchen hinterher super einfach aus der Form heben.
Kneten was das Zeug hält
- Für den Mürbteig alle Zutaten vermischen und gründlich kneten, bis der Teig zu einer geschmeidigen und homogenen Masse geworden ist. Beim Mürbteigrezept handelt es sich übrogens um mein Standardrezept, das ich immer verwende, egal welches andere Rezept mir vorgeschlagen wird. Solltet Ihr also auch ein Lieblingsrezept für Mürbteig haben benutzt es ruhig. Je öfter Ihr mit einem Rezept backt, umso mehr Routine bekommt Ihr. Das gibt Euch Sicherheit und macht Euch mutiger bei Cremes oder Füllungen kreativer zu werden.
- Wenn Ihr die Zeit habt, dann wickelt den fertigen Teig in Frischhaltefolie und legt ihn für ca 30 min in den Kühlschrank. Dadurch wird die BUtter wieder fest und Ihr könnt den Teig gleich ausrollen, ohne dass er nervig klebt oder reißt.
- Rollt den Teig zwischen zwei Frischhaltefolien aus und legt Eure Tarteform damit aus. Zieht dabei auch schön den Rand hoch.
Einmal „Blind backen“ bitte
- Damit der Mürbteig richtig schön knusprig wird müsst Ihr ihn zunächst „Blind backen“. Dazu legt Ihr ein Backpapier auf Euren Mürbteig und füllt anschließend Eure Form mit Backlinsen. Bei TK Max habe ich vor einiger Zeit Backlinsen aus Keramik ergattert. Super praktisch, wenn Ihr Eure Kuchen öfters vorbacken müsst.
- Der Mürbteig kommt jetzt für 20 min in den Ofen. Im Anschluss die Linsen und das Backpapier entfernen und den Boden kurz auskühlen lassen.
Ran an die Creme
- In der Zwischenzeit könnt Ihr die Creme vorbereiten. Dazu einfach alle Zutaten, bis auf dem Rhabarber, cremig rühren. Anschließend auf den Mürbteig geben.
Rhabarberröschen leicht gemacht
- Für die Rhabarberröschen den Rhabarber schälen und anschließend mit einem Sparschäler lange Streifen abziehen. Die Streifen dürfen nicht zu dick sein, da der Rhabarber sonst beim Aufrollen brechen könnte.
- Nehmt einen Streifen rollt ihn zu kleinen Röschen auf und setzt sie auf die Creme. Drückt sie nicht zu tief hinein, da der Kuchen beim Backen noch ein wenig nach oben kommt und sonst von den Rosen nicht mehr viel zu sehen wäre 😉
- Beim Aufrollen könnt Ihr gar keinen Fehler machen. Setzt ruhig kleine Rosen neben große und auch wenn sie ein bisschen schief sind wird es hinterher super aussehen.
Ab damit in den Ofen (ein zweites Mal)
- Das ganze kommt jetzt für ca 35 min in den Ofen. Werft ab und zu ein Auge darauf, damit die Röschen nicht zu dunkel werden. Im Zweifel mit etwas Alufolie abdecken.
Ich backe übrigens super gerne Torten und natürlich Tartes 😉 Um ehrlich zu sein finde ich, dass sie meistens fürs Auge schöner anzusehen sind und man ihnen die Mühe und den Aufwand ansehen kann. Wie sieht`s bei euch aus? Team Torte oder Team Kuchen? Ach wisst Ihr was?! Hauptsache lecker 😉